E-Fuels – was ist das und wie können wir sie nutzen?
Vielleicht ist Ihnen schon einmal einer der Begriffe E-Fuels, Powerfuels, synthetischer Kraftstoff, SynFuels oder Power-to-X (PtX) usw. über den Weg gelaufen.
Aber was sind diese E-Fuels eigentlich?
Gemeint sind flüssige Energieträger, die mit erneuerbar erzeugtem Strom und regenerativen Ressourcen künstlich hergestellt werden. Diese E-Fuels können wie fossile Kraftstoffe in herkömmlichen Verbrennungsmotoren und andere Verbrennungstechnologien wie etwa Ölheizungen genutzt werden. Damit geben sie diesen weit verbreiteten Anwendungstechnologien eine klimaneutrale Perspektive, denn der Clou:
Sie verbrennen klimaneutral. Es wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor im Produktionsprozess genutzt wurde.
Das Ziel: CO2-neutrale Mobilität auch im Verkehr
Langfristig werden hunderte Millionen Fahrzeuge weiterhin mit Verbrennungsmotoren betrieben werden (derzeit 1,4 Mrd. weltweit). Unter anderem die Landwirtschaft, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge, die Bauwirtschaft, das Militär, Speditionen oder Versorger – sie alle benötigen ortsunabhängige, schnell verfügbare Energie, um mobil zu sein. Die existierenden Flotten mit E-Fuels CO2-neutral weiter zu betreiben trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern liefert auch einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Davon abgesehen können nur wenige Verkehrsmittel (Motorräder, Pkw, ÖPNV, leichte Lkw) technisch oder wirtschaftlich sinnvoll elektrifiziert werden und auch die dafür notwendige Ladeinfrastruktur ist weder in der EU noch auf globaler Ebene oft weder flächendeckend noch ausreichend vorhanden. E-Fuels sind hierfür die „one fits all“-Lösung.
E-Fuels bieten alle Vorteile eines flüssigen Energieträgers
Diese synthetischen Kraftstoffe sind ebenso gut speicherbar und transportierbar wie ihre fossilen Vorgänger. E-Fuels können auf die bestehende Infrastruktur heutiger Mineralölprodukte zurückgreifen – von der Raffinerie über den Tankwagen bis zur Tankstelle bleiben alle bestehenden Industrie- und Infrastruktureinrichtungen nutzbar und müssen nicht kostenintensiv um- oder zurück gebaut werden.
Erfolgsfaktor Energiedichte
Die Übersicht der Verkehrsmittel und Sonderfahrzeuge zeigt deren Vielfalt und unterschiedliche Einsatzgebiete. Insbesondere dort, wo viel Energie zum Fortkommen und Transportieren erforderlich wird, z. B. in Flugzeugen oder Lkw, ist eine hohe Energiedichte gefragt. Diesel hat aufgrund seiner chemischen Eigenschaften eine vielfach höhere Energiedichte als ein vergleichbarer Lithium-Ionen-Batterie-Akku. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass zur Mitführung derselben Energiemenge bei einem batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeug eine großvolumige und schwere Batterie mitzuführen wäre.